Amazon Kindle – Hardware

Das letzte Mal ging es um die Vorgeschichte, diesmal möchte ich mich der Hardware widmen. Natürlich gibt es schon eine Reihe von recht guten Reviews, stellvertretend verweise ich mal auf das gute Review auf engadget.com. Aus diesem Artikel möchte ich auch die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte aufgreifen.

Größe und Gewicht

Der oft gebrauchte Vergleich „So schwer und groß wie ein Taschenbucht, nur dünner“ passt sehr gut. Gerade aber der letzte Punkt ist für mich interessant: In Taschen (wie z.B. meiner Umhängetasche) ist der Platz gerade in der Tiefe beschränkt, besonders wenn ich schon ein Notebook mitnehmen will.

Tastatur

Amazon (bzw. das Team beim Entwickler Lab 126) hat sich entschieden die oberste Tastenreihe des Kindle 2 wegfallen zu lassen und die Eingabe von Zahlen über ein Menü abzuwickeln. Die Zahleneingabe wird damit zur Qual (auch wegen des schlecht gestalteten Menüs, aber dazu in einem zukünftigen Post mehr), zumindest wenn man die undokumentierten Shortcuts <Alt>+<Q> für 1  bis <Alt>+<P> für 0 nicht kennt. Aus meiner Sicht war es trotzdem die richtige Entscheidung, wenn man den gewonnenen Platz bedenkt.
Bild des Kindle 2: ShakataGaNai unter cc-by-sa

Akku

Die Laufzeit ist bemerkenswert lang: Ein wichtiger Punkt, wenn man das Gerät mit dem Claim „Wie ein gedrucktes Buch, nur besser“ anpreisen will: Die Abhängigkeit von einer Stromquelle ist ein oft genannter Kritikpunkt gegenüber eBook-Radern. Hier kann man beruhigt sein, die behaupteten 3 Wochen Standby mit eingeschaltetem WLAN habe ich nicht erreicht, bei mir sind das eher 2 Wochen, allerdings auch mit einiger aktiver Benutzung und dem Herunterladen großer Dokumente.

Diese guten Werte sind ganz bestimmt dem recht stattlichen Akku mit 1750 mAh (zum Vergleich: iPhone 4 mit 1420 mAh) und dem sparsamen Display zu verdanken, das ohne Hintergrundbeleuchtung auskommt.

Display

Damit wären wir auch schon beim wichtigsten Punkt aus meiner Sicht angekommen: Die meiste Zeit tut ein E-Bookreader nämlich nichts außer Dinge anzeigen. Diesen Zweck erfüllt das Kindle gut: gernügend Beleuchtung vorausgesetzt bietet es eine hochaufgelöste Darstellung mit ganz gutem Kontrast. Der reicht leider nicht ganz an schwarzem Text an weißem Papier heran ist aber dennoch angenehmer als ein Lesen am Bildschirm.

Wobei: Das Kindle besitzt keine Farbdarstellung und lediglich 16 Graustufen. Bei Text, Grafiken oder Bildern mit viel ohnehin großem Kontrastumfang (siehe der Schritzug mit der dicken Outline) macht sich das nicht weiter negativ bemerkbar, wo aber Farben ineinander übergehen (im unteren Bereich des Bilds) sieht man doch die Graustufen. (Zurm Vergleich das Originalbild in Farbe)


Eine weitere Einschränkung hat das E-Ink-Display: Das Display besitzt eine gewisse Hysterese, d.h. werden Displayregionen umgeschaltet ergeben sich Ränder um die betreffenden Formen. Durch diesen Effekt würden be jedem Blättern die Umrisse der Buchstaben ganz leicht auf dem Display zu erkennen bleiben, was natürlich dem Kontrast nicht zuträglich wäre. Deswegen greift der Hersteller zu einem Trick: Bei jedem Blättern wird das komplette Display nach Schwarz geschaltet und dann der neue Inhalt geschrieben. Dies ist durch ein kurzes Flackern sichtbar und dauert eine kleine Zeitspanne.

Beim Scrollen im Web wird auf dieses Neubeschreiben des Display verzichtet ein langsames Ausgrauen des Hintergrunds in der Mitte des Bildschirms ist dann die Folge, wenn man nicht zwischendurch von Hand einen Refresh des Display anstößt (wieder ein undokumentierter Befehl:  <alt>+<G>).


Diese Eigenschaften und eine allgemeine Trägheit des Displays machen ein Abspielen von Videos umöglich, das steckt den Einsatzzweck des Geräts von vorneherein klar ab. Dass dies in meinem Augen nicht nur ein Nachteil ist werde ich in einem späteren Post diskutieren, als nächstes soll aber erstmal die Software genauer unter die Lupe genommen werden.

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